von William Shakespeare

 

ist unter den „großen vier“ Tragödien die kürzeste, aber auch die unmittelbar packendste in ihrer klaren, zielstrebigen Handlung und in der psychologischen Durchdringung ihrer Charaktere, vor allem des Ehepaars Macbeth, das über Leichen geht, um die Königskrone zu gewinnen.

Eine Inhaltsangabe:

Dem General Macbeth wird prophezeit, er werde der neue König von Schottland. Als König Duncan in seiner Burg übernachten will, scheint der Thron in greifbarer Nähe. Von Lady Macbeth angestachelt, tötet der General König Duncan und wird selber König. Um vor Rache sicher zu sein, bringt er nach und nach alle um, die er in seiner grenzenlosen Paranoia fürchten muss. Doch das letzte Orakel deutet Macbeth falsch und stirbt im Kampf. Das Leben von Lady Macbeth endet jämmerlich, wahnsinnig geworden, gefangen in sich selbst.

Unsere Inszenierung konzentriert sich auf die 3 Hauptcharaktere:

- Macbeth und Lady Macbeth, die aufgrund ihres Machtstrebens das Böse entdecken und eine Spur aus Blut hinter sich herziehen, die aber dennoch genug Menschlichkeit behalten, um die Anteilnahme des Zuschauers nicht zu verlieren.

- Generalin Banquo, deren innige Freundschaft zu Macbeth sich im Verlauf des Stücks in gnadenlosen Hass verwandelt. Die Portraitierung Banquos als Frau und deren Verschmelzung mit der Figur des Macduff verleiht diesem zentralen Charakter in der Auseinandersetzung mit Macbeth die gebührende Dreidimensionalität, um eine enge Freundschaft packend in eine Feindschaft auf Leben und Tod zu verwandeln.

Die Hauptcharaktere sind komplex aber nicht grundsätzlich rätselhaft und die Hauptthemen des Stücks – Versuchung der Macht und politischer Mord – sind ebenso zeitlos wie die Hexe in unserer Inszenierung. Um den thematischen Gegenwartsbezug nicht zu verschütten findet eine historische Verortung in unserer Inszenierung nicht statt.
Unsere Hexe wird jedweder Mystik beraubt und bildet zusammen mit den diversen Nebenfiguren, die alle vom selben Schauspieler verkörpert werden, unseren Anker der Komik in einer großen Tragödie.
Letztlich bringen wir Macbeth so auf die Bühne, wie es uns gefällt: Als eine große poetische und ebenso schaurige Parabel über die Schattenseiten des Menschen.

Nach einer intensiven Arbeitsphase hat unser Publikum dann Gelegenheit, die Ergebnisse in der fünfzehnten Inszenierung von „WIR BONI“ zu beurteilen: Am 22. Januar 2007 feiert „Macbeth“ von William Shakespeare im Brechtbau-Theater in Tübingen, Premiere.

Zur Theaterkritik

Plakate:
Lady Macbeth Macbeth
Banquo Lord&Lady

Generalin Banquo 
Generalin Banquo                                     Macbeth                                   Lady Macbeth

Cast und Crew

Macbeth: Jan Bormann
Lady Macbeth: Diana Michl
Banquo: Christine Eiche, Linda Venturini
Hexe: Patricia Battke
König Duncan: Frank Seeger
Alle anderen Rollen: Daniel Kozian

Regie: Frank Seeger, Theaterpädagoge
Regieassistenz: Christine Eiche, Regieassistentin am Staatstheater Stuttgart
Dramaturgie und Technik: Jana Hock
Musikalische Leitung: Nils Wiegand, Diana Michl
Bühnenbild: Sarah Klopf
Kostüm Lady Macbeth: Annelore Hafner